Do it faster – mit dem Moccamaster

Der Moccamaster ist beliebter denn je – so kommt es mir jedenfalls vor. Er gehört in vielen Haushalten längst zum alltäglichen Kücheninventar. Woran das liegt, was ihn von herkömmlichen Filterkaffeemaschinen unterscheidet und wie man einen wirklich guten Moccamaster-Kaffee in die morgendliche Tasse zaubert, will ich Euch in diesem Beitrag zeigen.

Na klar, der Moccamaster.

Zu Beginn dieses Beitrags eine kleine Anekdote zu mir und meiner ersten eigenen Kaffeemaschine: Vor fast genau drei Jahren habe ich meinen Job als Barista im Van Dyck begonnen. Als ich damals meinem Vater von meiner neuen Arbeit erzählte, freute er sich natürlich erst einmal und fragte mich unmittelbar danach, was ich denn gerne für ein erstes Kaffeeaccessoire von ihm zum Jobeinstieg bekommen wollen würde. Meine Entscheidung war schnell gefallen: Na klar, der Moccamaster natürlich – am liebsten in schwarz, ganz schlicht.

Schließlich hatte ich diese schöne Kaffeemaschine schon in so manchem Kölner Café in den Kaffeeregalen, Schaufenstern oder hinter der Ladentheke gesehen und musste sie einfach haben. Kurz darauf stand genau diese Maschine bei mir in der Küche. Mal als Frühstarter kurz vor der Arbeit, mal als bloßes Küchenaccessoire oder – und das wohl am meisten – als das Highlight bei Freundes- oder Familientreffen. Ich weiß nicht, wie oft ich mich seitdem mit Freunden oder Familienangehörigen darüber unterhalten habe, ob es der oder die Moccamaster heißt, was diese Maschine denn überhaupt anders macht oder besser kann als herkömmliche Kaffeemaschinen und was überhaupt so besonders an ihr ist. Vielleicht gerade deshalb ist dieser Blogbeitrag ja auch eine gute Gelegenheit, sich diesen Fragen einmal näher zu widmen.

„Die beste Tasse Kaffee seit 1968“

So steht es jedenfalls groß auf der Homepage von Moccamaster. Um ehrlich zu sein war mir persönlich vor der Recherche gar nicht so klar, dass es den Moccamaster jetzt schon über 30 Jahre gibt! Schließlich kam ich in den vielen Unterhaltungen über diese Kaffeemaschine in den meisten Fällen schnell auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu klassischen Filter-Kaffeemaschinen zu sprechen. Gegründet wurde der Moccamaster-Hersteller Technivorm 1964 von Gerard Clement Smit in Amerongen, Niederlande. 1968 wurde der erste Moccamaster dann auf den Markt gebracht. Anders als die Filterkaffeemaschinen von größeren Herstellern wie Melitta, Philips oder Tchibo widmete sich Technivorm von Beginn an ausschließlich der Zubereitung von Filterkaffee. Nachhaltiges Design, filigrane Handarbeit und stabile und robuste Verarbeitung sind bei der Herstellung des Moccamasters bis heute die wichtigsten Bestandteile in der Produktion. Zudem sind alle Kaffeemaschinen von Technivorm vom European Coffee Brewing Centre (ECBC) zertifiziert. Die ECBC – gegründet 1971 in Norwegen – ist laut eigener Aussage „an independent testing authority. The mission of ECBC is to test coffee brewing equipment according to The Gold Cup Standard.” Technivorm sollte seine Produktpalette in den nächsten 30 Jahren um insgesamt vier verschiedene Moccamaster Modelle und eine Filterkaffeemühle erweitern und sich so selbst zu einem der größten Filterkaffeemaschinen Herstellern entwickeln.

Für alle was dabei

Die vier Modelle unterscheiden sich hauptsächlich in der Form der Kaffeekanne. So landet der aufgebrühte Kaffee bei der KBG Select in einer schlichten Glaskanne, während beim Modell KBGT eine Thermoskanne integriert ist. Der Cup-One Moccamaster ist ideal für eine Tasse Kaffee auf dem Weg zur Arbeit, wohingegen das Professionell Modell für Büros, Restaurants oder Hotels geeignet ist.

Hinzu kommt, dass der Moccamaster in insgesamt 21 Farben produziert wird. So passt er perfekt in jede Wohnung – egal ob helle Küche, gemütliches Wohnzimmer oder sogar im Flur. Mein Moccamaster jedenfalls wechselt öfter mal seine natürliche Umgebung. Doch ganz gleich, ob er wie momentan im Wohnzimmer steht oder in der Küche: Meine morgendliche Tasse Filterkaffee wird mit ihm aufgebrüht.

Mit einem Klick und ganz schön quick

Der Wecker klingelt morgens viel zu früh – die nächste Stunde wird gesnoozt. Man verschläft trotzdem ein bisschen, will aber unbedingt noch eine Tasse Kaffee trinken, bevor es los zur Arbeit geht. Eine Espressomaschine besitzt man nicht, auch die Bialetti fehlt im Haushalt. Das Filterpapier für den Handfilter findet man gerade nicht – oder der Handfilter fehlt ganz im Haushalt. Wer kennt dieses Worst-Case-Szenario nicht?
Seitdem ich den Moccamaster besitze, minimiert sich dieses Szenario bei mir. Ich gehe kaum mehr kaffeelos aus dem Haus. Selbst wenn ich dann einmal verschlafe, genügt ein Klick. Ich benötige lediglich gefiltertes Wasser und den Filterkaffee meiner Wahl – momentan der Rosso.

Natürlich sollte man auch beim Aufbrühen mit dem Moccamaster vor allem auf den richtigen Mahlgrad des Kaffeepulvers achten. Zudem kommt es wesentlich darauf an, welche Kaffeebohne man für seinen Filterkaffee auswählt. Auch solltet Ihr unbedingt gefiltertes Wasser nutzen, und das Filterpapier vorher anfeuchten. Schaut euch unseren Blog-Beitrag „Warum Ma(h)len nach Zahlen nicht funktioniert und was stattdessen beachtet werden sollte“ an.

Abgesehen von dem ersten Klick denken sich wahrscheinlich jetzt viele von Euch, was denn nun das besondere an der Nutzung des Moccamasters ist und was ihn von den anderen Filtermaschinen, die auf dem Kaffeemarkt angeboten werden unterscheidet. Neben der großen Auswahl an Farben gibt es vier maßgebliche Vorteile: Das Durchlaufteil aus Edelstahl zwischen Wassertank und Filter ist sehr einfach zu reinigen, da dieses Teil abnehmbar ist. Hinzu kommt, dass dieser Durchlauf nicht wie bei vielen anderen Kaffeemaschinen einen großen Auslauf besitzt, sondern gleich neun kleine. Damit soll vermieden werden, dass das Kaffeemehl im Filterbehälter lediglich in der Mitte mit dem Wasser in Verbindung kommt. Denn nur wenn das Wasser gleichmäßig aufgegossen wird, ist eine gleichmäßige Extraktion gegeben und das sogenannte Channeling wird vermieden. Schaut euch unseren Blog-Beitrag „Brühmethoden wie Sand am Meer… und jetzt?“ an.
Neben dem schnellen Aufheizen und der extrem leisen Zubereitungsphase besitzt der Moccamaster ein Heizfeld, das den Kaffee in der Glaskanne bis zu 40 Minuten nach Beginn des Brühvorgangs auf einer konstanten Temperatur von 85 Grad hält. Das ist insbesondere dann sehr praktisch, wenn man Besuch hat und eine große Menge an Kaffee aufbrüht.

Brew it like me

Was wäre denn ein Blogbeitrag über den Moccamaster ohne ein persönliches Brührezept. Aus diesem Grund dachte ich mir, dass ich Euch zum Abschluss eines meiner Lieblingsrezepte an die Hand gebe:

Filterkaffee Rosso – 19g gemahlen für den Handfilter, wenn ihr es im Laden vorgemahlen kauft, sonst mittelgrobe Körnung.

290 ml gefiltertes Wasser
Während des Brühvorgangs leicht mit einem Löffel zwei, drei mal Swirlen.

2.30 Min Durchlaufzeit

Bleibt eines zum Abschluss zu sagen: Ganz gleich, ob man Kaffeeneuling, geübter Home-Barista ist oder beruflich mit Kaffee zu tun hat. Der Moccamaster erleichtert den Alltag und ist außerdem ein echter Hingucker – egal in welchem Ambiente.

Unsere Produkte

Dieser Beitrag wurde verfasst von:
Felix Engels – Barista im Van Dyck