OMNI …was?

Die Ausnahme der Regel, die alle Neugierigen und Experimentierfreudigen glücklich macht.

Wir haben was Neues für Euch! „Champagne Supernova“ heißt er und ist ein richtiger Kaffee-Alleskönner! Die Röstung funktioniert nämlich für jede Zubereitungsmethode. Das liegt daran, dass es sich bei dieser Arabica-Mischung um eine sogenannte Omni-Röstung handelt.

Aber was heißt das überhaupt? Was macht eine Omni-Röstung aus? Und was muss ich beachten? Die Erweiterung unseres Sortiments durch den „Champagne Supernova“ bietet den perfekten Anlass, um sich mit der Ausnahme der Regel zu beschäftigen.

Normalerweise ist es ja so: Neigt sich der Kaffeevorrat dem Ende, ist es schnell an der Zeit, ihn wieder aufzufüllen, um nicht auf dem Trockenen zu sitzen. Ganz logisch geht man also ran und sucht sich einen Kaffee passend zu der eigenen Zubereitungsmethode. Hat man eine Filtermaschine zu Hause, kauft man Filterkaffee. Benutzt man eine Herdkanne, dann sollte es eine Espressoröstung sein. So oder so ähnlich kommunizieren wir das auch an unsere Kunden.

Diese sehr klassische Unterteilung spiegelt sich dann am Regal der favorisierten Kaffeerösterei wieder. Stelle ich mich beispielsweise vor unsere Regale in der Schanzenstraße, dann helfen mir Beschreibungen und Schilder und natürlich die Barista dabei, den passenden Kaffee für meinen Geschmack und meine präferierte Zubereitungsmethode zu finden. Eine unserer wohl am meisten gestellten Fragen lautet demnach: „Wie machst Du deinen Kaffee denn zuhause?“

Aber jede Regel hat eine Ausnahme

Und in diesem Fall nennt man diese Ausnahme: Omni-Röstung.

Habe ich es mit einem neuen Rohkaffee zu tun, versuche ich mich, als Rösterin, komplett auf das Potenzial des Rohkaffees einzulassen. Ich lerne seinen Charakter kennen und durch Ausprobieren verschiedener Herangehensweisen ermittle ich, wie ich ihn rösten sollte, um den perfekten „Flavor Peak“ zu erreichen, eine Balance aus Süße und Säure, von Körper und Bitterstoffen.

Meistens kommt dabei eine Röstung heraus, die sich relativ eindeutig für die Espresso- oder Filterzubereitung empfehlen lässt. Aber manchmal gibt es eben auch Kaffees oder Mischungen, die bei allen Zubereitungsmethoden glänzen können. Und eben diese Kaffees nennt man Omni-Röstungen. In diesem Fall gibt es keine Empfehlung für eine Zubereitungsmethode, sondern die Beschreibung, wie der Kaffee, je nach Brühverfahren, schmecken könnte.

Es liegt dann an dem (Home-) Barista, eine präferierte Zubereitungsmethode für sich zu finden und ein Rezept für den Kaffee zu erarbeiten. Das Schöne ist: Je nach Zubereitung lassen sich unterschiedliche aromatische Facetten zum Vorschein bringen.

Bei unserem „Champagne Supernova“ ist es zum Beispiel so, dass er als Espresso  prickelnde Noten von Johannisbeere trägt, die abgerundet werden von nussigen Nuancen. Als Filterkaffee zubereitet geht er in die viel breiteren Noten. Dann hat er ein kakaoartiges Aroma, unterstrichen von Walnuss.

Beides schmeckt gut und bietet allen Experimentierfreudigen und Neugierigen die Möglichkeit, sich auszutoben. Vor allem wenn man ein kleines Sammelsurium an Zubereitungsmethoden besitzt, lohnt es sich, zu Omni-Röstungen zu greifen. Dadurch kann man sich sparen, drei verschiedene Kaffees gleichzeitig aufzumachen, um dann festzustellen, dass man nicht hinterherkommt, sie zu verbrauchen. Ein Problemchen, das ich selber gut kenne!  Mit einer Omni-Röstung kann ich mir morgens einen Filterkaffee brühen und mittags einen doppelten Espresso ziehen. Das Einzige, was ich dafür verändern sollte, ist der Mahlgrad (wenn du dazu mehr erfahren möchtest, schau mal in den Blogbeitrag: „Ma(hl)en nach Zahlen…“).

Ich bin gespannt, wie sich der Trend weiterentwickelt und ob die Omni-Röstungen (noch mehr) an Präsenz gewinnen. Es lohnt definitiv, sich auf das Experiment einzulassen und die manchmal streng anmutenden Regeln der Kaffeezubereitung etwas zu stretchen.

Unser Omni Roast

Dieser Beitrag wurde verfasst von:
Albina Stamer – Rösterin im Van Dyck