Das kleine Café mit Concept Store auf der Kyffhäuserstraße gibt es noch nicht sehr lange, trotzdem hat sich das hi daisy schon einen Namen gemacht. Viele sind der Meinung: Hier gibt es den leckersten Matcha in ganz Köln.
Das Concept-Café hi daisy – Wie eine Leidenschaft zum Beruf wurde
Interview mit Tim
VAN DYCK: Seit wann gibt es das hi daisy?
Tim: Seit dem 12. Dezember 2023, also seit fast zwei Jahren.
VAN DYCK: Erzähl doch mal ein bisschen was über dich. Wie bist du in der Gastro gelandet?
Tim: Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zum Automobilkaufmann gemacht und nebenbei in der Gastro gearbeitet, um mir etwas dazu zu verdienen. Das hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Mal waren es Events, mal private Veranstaltungen. Die Leute wussten, dass ich bei voller Action zuverlässig und gut arbeiten kann und so kam es, dass ich viel an Karneval oder beim Sülzer Straßenfest mitgeholfen habe. Kaufmännisch zu arbeiten hat mir zwar auch Spaß gemacht, erfüllt hat es mich aber nie.
VAN DYCK: Was gefällt dir so gut an der Arbeit in der Gastro?
Tim: Ich mag die Action und das Gewusel. Ich liebe es einfach, den Menschen einen guten Service zu bieten und sie glücklich zu sehen.
VAN DYCK: Und war das Thema Kaffee damals auch schon präsent?
Tim: Die Leidenschaft für Kaffee war lange Zeit kein großes Thema in meinem Leben. Das kam erst durch Corona.
VAN DYCK: Was ist da passiert?
Tim: Ich hatte damals einen Job im Außendienst für eine Versicherung und musste eigentlich täglich zu Kundenterminen fahren. Wegen der Kontaktbeschränkungen ging das ja dann plötzlich nicht mehr, so dass ich viel weniger arbeiten konnte. Also bin ich oft spazieren gegangen und habe dabei viel Kaffee to go getrunken. Dabei ist mir aufgefallen, wie unterschiedlich Kaffee schmecken kann. Ich habe mich gefragt, woran das liegt, habe mir die Maschinen angeschaut und angefangen mich mit dem Thema zu beschäftigen. Also kaufte ich mir schließlich eine kleine Siebträgermaschine und eine gute Mühle für zu Hause und habe angefangen herumzuexperimentieren. Parallel dazu hat mir die kaufmännische Arbeit immer weniger Spaß gemacht, weil auch der Druck immer größer wurde.
VAN DYCK: Und dann hast du dich entschieden ein Café aufzumachen?
Tim: Zu der Zeit war das noch nicht so konkret. Viele sagen ja, sie wollen ein Café oder eine Kneipe aufmachen, das das war auch bei mir oft ein Gedanke. Meine Verlobte Silvia war damals in einer ähnlichen Situation. Sie hat immer schon viel Kunst gemacht, gerne gemalt und sich während der Lockdowns dann auch viele neue Techniken beigebracht und Leute wurden auf ihre Werke aufmerksam. Sie hat dann ein Kleingewerbe angemeldet und es hi daisy genannt, der Name stammt also von ihr. Nach und nach wurden unsere beiden Hobbys immer präsenter, so dass wir schließlich nach Räumlichkeiten Ausschau gehalten haben, um beides umzusetzen.
Espressoshot statt Excelsheet – Aus dem Büro in die Kaffeewelt
VAN DYCK: Das heißt, du stehst hinter der Kaffeemaschine und sie stellt ihre Kunst aus?
Tim: Ja genau. Und zusätzlich verkaufen auch ganz verschiedene lokale Brands ihre Produkte bei uns. Silvia bietet mittlerweile Kunstworkshops an, gleich gegenüber in dem hi daisy atelier, was wir seit Mai 2025 angemietet haben und wo ich auch bald meine erste Barista-Schulung gebe.
VAN DYCK: Das Kaffeehandwerk hast du dir also selbst beigebracht?
Tim: Zum Teil ja. Ich habe zu Hause sehr viel herumprobiert, aber auch viele Barista-Kurse besucht, um das Handwerk zu lernen. Zwischenzeitlich habe ich zusätzlich in einer Bäckerei gearbeitet, wo es eigentlich vorrangig um das Verkaufen von Backwaren und Kuchen ging. Die Ansprüche an Kaffee waren dort nicht sehr hoch. Für mich war es aber ein tolles Lernfeld. Ich habe da täglich meine dreißig bis vierzig Cappuccini gemacht und als ich dann plötzlich ein Herz mit der Milch hinbekommen habe, haben sich die Gäste total gefreut. Ich mache mir aber keinen Druck der perfekte Latte Art-Künstler zu werden. Mit einem Herz sind die meisten meiner Gäste mehr als zufrieden.
VAN DYCK: Bekannt seid ihr ja auch für euren Matcha. Wie kam es denn dazu?
Tim: Das war Zufall und auch ein bisschen Glück. Ich habe mich früher nie mit dem Thema Matcha beschäftigt, hatte eigentlich auch nicht vor ihn auf die Karte zu setzen. Dann kamen aber immer mal wieder Nachfragen von Stammkunden, die als Alternative zum Kaffee gerne hin und wieder einen Matcha trinken würden. Also habe ich mich da mal reingelesen und mir nach etwas Recherche einen Matcha im Internet bestellt, der BIO und von guter Qualität sein sollte. Keine zwei Wochen darauf habe ich mich dann mit einer Kundin darüber unterhalten und sie hat mich darauf aufmerksam gemacht, wie viel versteckter Zucker in diesem Matcha steckte und dass er gar nicht so BIO ist, wie ich dachte. Wie der Zufall es wollte, vertreibt sie mit Glowy Matcha ihre eigenen hochwertigen Matcha Sorten und seitdem bestelle ich nur noch bei ihr, was total schön ist, weil sie auch eine Kölner Kleinunternehmerin ist, die ihr Produkt mit viel Leidenschaft und Wissen vertreibt. Da es die Sorte Matcha, die wir von ihr beziehen, nur exklusiv bei uns gibt, konnten wir mit ihr – genauso wie mit VAN DYCK mit dem daisy blend – unsere eigene Daily Daisy Matcha Verpackung mit Kunstwerken von Silvia kreieren.
VAN DYCK: Was gibt es denn mittlerweile so für Matcha-Kreationen auf deiner Karte?
Tim: Angefangen habe ich mit dem Strawberry Matcha, weil damit der generelle Matcha-Trend losging. Nach kürzester Zeit kam auch Matcha mit Mangopüree dazu und mittlerweile haben wir auch noch Himbeere. Seit einigen Monaten ist auch die Kombination aus Kokoswasser – auch von einer Kölner Brand – mit einem Matcha-Shot als noch gesündere Variante sehr beliebt und für die kalten Jahreszeiten Matcha mit Chaisirup.
VAN DYCK: Und machst du jeden Matcha frisch?
Tim: Ja. Ich weiß, dass mittlerweile viele Cafés ihren Matcha vormischen, aber das bringe ich nicht übers Herz. Beim Kaffee macht man sich ja auch die Mühe, mahlt, wiegt, levelt, tampered und kontrolliert den Output. Ich würde den VAN DYCK-Kaffee ja auch ohne das Brührezept zu berücksichtigen durchlaufen lassen, dafür ist er viel zu hochwertig und ein perfekter Espresso-Shot mir viel zu wichtig.
VAN DYCK: Dann bist du mit dem Kaffee zufrieden?
Tim: Vollkommen. Ich schätze es sehr, dass das VAN DYCK Wert auf BIO- und Fairtrade-Standards legt, das ist auch mir sehr wichtig. Außerdem bin ich total zufrieden mit der Kommunikation, der Zuverlässigkeit und dem kurzen Lieferweg. Ich musste noch nie lange auf die nächste Bestellung warten, das macht im Arbeitsalltag so Vieles einfacher. Eine sehr schöne Bestätigung für VAN DYCK, mich und alle meine lieben Gäste, die den Kaffee ebenfalls lieben, gab es jetzt kürzlich, als unser daisy blend (Dark Roast) in einem großen Geschmackstest von Leserinnen und Lesern des Crema Magazins zum Espresso des Jahres 2025 gewählt wurde.
VAN DYCK: Das freut uns zu hören. Du bist ja hier alleine im Laden. Wie schaffst du des ruhig zu bleiben, wenn der Andrang groß ist?
Tim: Ich mache alles so schnell es geht aber nur so schnell, dass alles vernünftig abläuft. Hier ist eigentlich immer was los, so dass die Leute schon von draußen sehen, dass sie einen Moment warten müssen. Und die meisten nehmen das gerne und Kauf und wissen es auch zu schätzen, wenn der Kaffee oder der Matcha auch in Momenten, in denen es im Café voll ist, so gut schmeckt, wie immer. Das braucht eben seine Zeit, aber ich bekomme sehr häufig das Feedback, dass es bei mir nicht nennenswert länger dauert, bis man sein Getränk in der Hand hält, als in anderen Cafés.
Kölle, e Jeföhl
VAN DYCK: Du hattest eben erwähnt, dass hier verschiedene Brands ihre Produkte anbieten. Was für Unternehmen sind das denn?
Tim: Ganz unterschiedliche. Vorrangig sind es lokale Produkte, wie zum Beispiel der Chai Sirup von Black Sense, die Bottle Cocktails von Toddy Tapper aus dem Agnesviertel, die Duftkerzen von Eleven Flames und ein Gesellschaftsspiel von zwei Kölner Gründern. Außerdem findet man bei uns die Räucherstäbchen, die ich selbst immer im Laden anzünde und die auch sehr beliebt sind. Wir bieten nur Produkte an, die wir selber gerne nutzen, von denen wir komplett überzeugt sind und die zum Gesamtbild passen, das ist uns sehr wichtig.
VAN DYCK: Bist du gebürtiger Kölner?
Tim: Ja, meine ganze Familie kommt hierher.
VAN DYCK: Eine letzte Frage zum Abschluss: Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Tim: Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, weil ich die meiste Zeit hier bin, was aber auch total ok für mich ist. Das hier ist mein Wohlfühlort, auch wenn es manchmal stressig wird. Allerdings habe ich mich bewusst dazu entschieden, den Sonntag freizumachen, obwohl es ein lukrativer Tag in der Gastro ist. Dann gehe ich nach wie vor gerne Spazieren, trinke Kaffee und verbringe Zeit in unserem schönen Zuhause mit Silvia und unserem Kater Jimmy oder mit meinem Bruder, meinem Neffen und dem Rest unserer Familie.
VAN DYCK: Das klingt nach einem schönen Ausgleich. Vielen Dank für das Gespräch.
Tim: Danke dir.
hi daisy concept & coffee
Kyffhäuserstraße 40
50674 Köln
Dienstag – Freitag: 8:00 h bis 17:30 h
Samstag 9:00 h bis 17:30 h
Zum Instagram Account von hi daisy
