M(ein) erstes Jahr in der Südstadt!

Unsere Espressobar auf der Severinstraße in der Südstadt hat genau vor einem Jahr eröffnet. Viel ist seitdem passiert und für mich persönlich verging die Zeit wie im Flug. Da ich als Barista von Anfang an in der Südstadt dabei bin, will ich Euch hiermit mal meinen ganz persönlichen Rückblick auf das erstes Jahr Van Dyck in der Südstadt geben. Also macht es Euch gemütlich, genießt Eure Tasse Kaffee und lest, was ich so zu berichten habe.  

Was für ein cleanes Design, kommt gerne herein!

Ich kann mich noch sehr gut an den Moment erinnern, als ich das erste Mal vor etwas mehr als einem Jahr unsere neue Espressobar auf der Severinstraße betreten habe. „Wow“ dachte ich, „was für ein Design. Wird bestimmt nice hier zu arbeiten!“. Von außen wirkt sie eher unscheinbar, von innen sehr clean und schlicht. Irgendwie ganz anders als die Cafés und Bars, die ich bisher gewohnt war. Natürlich wusste ich zu diesem Zeitpunkt schon, wie der Laden aussehen sollte und dass ich fortan dort arbeiten würde. Aber dann endlich an meiner neuen Arbeitsstelle zu stehen und mir vorzustellen, wie es wohl ist hinter der Theke zu arbeiten und an der neuen ModBar Espresso zu zapfen war irgendwie neu und deshalb aufregend. Wie so ein kleiner Neuanfang auch für mich. Auch kannte ich ja unsere beiden anderen Läden. Mir gefiel, dass dieser Laden wieder einen etwas anderen Stil besitzt als die Espressobar in Ehrenfeld oder unsere Rösterei in Köln-Mülheim. In unserer neuen Bar hat man durch die ModBar direkten Kontakt zu den Gästen, die Bar in Ehrenfeld besticht durch ihre Tradition und dem typischen Kachellook und die Rösterei in Mülheim besitzt den Industriecharme der Schanzenstraße.

Ich freute mich also sehr auf die anstehenden Wochen und Monate, um mit dem frisch zusammengesetzten Team das Van Dyck in der Südstadt zu etablieren. Die Vorfreude auf den Laden war natürlich bei den anderen auch spürbar.

Aber noch einmal zum Design unserer Espressobar. Konzipiert wurde sie von Gerdesmeyer & Krohn (Instagram: gerdesmeyerkrohn) – einem Büro für Produkt- und Interiordesign aus Köln-Mülheim. Unter dem Slogan „Espressobar meets Concept Store“ entstand mit unserer Espressobar ein Ort, an dem in betont schlichtem und minimalistischem Stil und ruhigen Ambiente ein Espresso oder Filterkaffee getrunken werden kann. Ohne viel Schnick Schnack. Ein Laden, der sich aus der Vielzahl an Cafés und Röstereien in der Südstadt abheben sollte ohne dabei abgehoben zu wirken.

Noch vor Arbeitsbeginn kamen dann doch die obligatorischen Fragen auf, die sich bei einer Neueröffnung glaube ich immer stellen: Wie würden die ersten Gäste auf die Espressobar reagieren? Kämen sie ein zweites, ein drittes, ein fünftes Mal? Könnten wir uns neben den vielen Alternativen an Cafés und Röstereien in der Südstadt einen Namen machen?

In den ersten Wochen kamen tatsächlich viele Gäste in den Laden, die Van Dyck bis dahin nicht kannten. Natürlich war dann auch das cleane und minimalistische Design oft der Dosenöffner für längere Gespräche. Dies sollte sich aber schnell ändern. Nach den ersten zwei, drei Wochen ließen sich viele Gäste sogar mehrmals am Tag bei uns im Laden blicken. Sei es für den schnellen Cappuccino auf die Hand vor der Arbeit, einen Nachmittags-Espresso oder einem entspannten After-Work-Kaffee.

Jeder Anfang ist schwer?

Ich kann mich noch genau an die erste Schicht im neuen Laden erinnern. Die Sonne schien, unsere Modbar lief heiß, die große Fensterfront war weit geöffnet. Wir im Team waren ebenso gut gelaunt wie die Menschen, die sich an diesem Tag auf der Severinstraße befanden und uns einen Besuch abstatteten. Nach etlichen Cappuccinos, vielen Flat Whites und ebenso vielen Cold Brews, und nach einem ersten Samstag in unserer Espressobar stand uns die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben. Doch auch die Erkenntnis, dass unser neuer Laden gut bei den Menschen in der Südstadt ankommt und es viel Potenzial gibt, diesen positiven Eindruck weiterzuentwickeln. Ein voller Erfolg also und auch wir als Team waren mehr als zufrieden. Ich persönlich würde meinen ersten Samstag in dem neuen Laden mit der Zubereitung eines richtig guten Espressos beschreiben: Mit hohem Druck in kurzer Zeit ein intensives Erlebnis erschaffen, das lange in Erinnerung bleibt.

Unser Espresso Softeis: Ein Eis mit Stil

Möglichst lange in Erinnerung bleiben soll auch unser exklusives Espresso Softeis. Viele von Euch haben es bestimmt schon einmal bei uns im Laden probiert oder das letzte Jahr auf unserem Instagram-Account erspäht.

Das Softeis wird nicht etwa – wie viele Gäste denken – in Form einer Vanilleeis Kugel mit flüssigem Espresso on top serviert. Produziert wird es ausschließlich in der für das Softeis eigens installierten Eismaschine. Es kombiniert das klassische Softeis-Feeling mit dem kräftigen Espressogeschmack unseres Adornos, entweder als Softeis oder aber als Affogato. Beim Affogato wird nochmal ein Espresso on top gegossen. Ein doppeltes Geschmackshighlight also und unter uns Barista definitiv eines der Lieblingsspeisen für den Sommer.

Hauptsache bohnenständig!

Inzwischen waren drei bis vier Monate vergangen, der Herbst stand vor der Tür. Viele Gäste, die in den ersten Wochen immer mal wieder in den Laden gekommen waren, traf man nun fast jeden Tag an. Statt einem schnellen Kaffee auf die Hand fragten die Gäste nun oft auch nach unseren speziellen Röstungen. So nahmen viele beispielsweise ihren Cappuccino mit dem Ehrenfelder oder ihren Filterkaffee mit dem Heimspiel. Auch unser Van Dyck-Equipment wie die Kaffee-Vorratsdose oder der Tumbler für den Kaffee-to-Go wurden nun auch immer gefragter.

Aus meiner Sicht muss das Geheimrezept für gute Beratung demnach nicht immer ein perfektes Brührezept sein, sondern basiert es vielmehr auf der Mischung aus Erfahrung und Expertise auf der einen und Lockerheit und Humor auf der anderen Seite.

Blackbird und Here Comes The Sun, that sounds to be fun!

Unsere Dauerbrenner waren zu dieser Zeit dann natürlich der Adorno sowie der Ehrenfelder Espresso und der Rosso Filterkaffee, die viele Gäste ja vielleicht aus den anderen Van Dyck Läden schon kannten. Doch das sind ja längst nicht alle Kaffeesorten im Van Dyck!

Im Sommer wurden dann zum 10. Geburtstag von Van Dyck zwei limitierte Jubiläumsröstungen in allen drei Standorten ins Sortiment aufgenommen: der Blackbird und der Here Comes The Sun. Nicht nur wegen ihrer originellen Namensgebung wurden beide Röstungen in sehr kurzer Zeit sehr beliebt: Der Blackbird als süßlicher und fruchtiger Espresso, der Here Comes The Sun als spritziger Filterkaffee.

Same procedure as every year!

Die Winterzeit ist ja bekanntlich die Jahreszeit, in der der Kaffeekonsum am höchsten ist. So war es dann auch bei uns. Und bei Van Dyck heißt es im Winter auch immer: Der Weihnachtskaffee ist wieder da! Die Nachfrage nach unserem Weihnachtskaffee beginnt gefühlt immer schon im Herbst. Die Mischung aus winterlichen Aromen und kräftigem Filterkaffee zieht jedes Jahr zahlreiche Kaffeetouristen ins Van Dyck. Auch in unserer Espressobar in der Südstadt war er den letzten Winter über heißbegehrt. So begehrt, dass wir in allen unseren Standorten kurzerhand den Christmas Flat White kreiert haben. Und wer ihn von Euch letztes Jahr probiert hat, kann bezeugen, dass dieser mindestens eine Alternative zum Original darstellt.

Raw-Patisserie. Mehr als nur ein Trend!

Apropos, gute Alternative. Nachdem im Laufe der letzten Jahre die Nachfrage nach veganen und glutenfreien Alternativen zum Mohnkuchen und den Cookies gestiegen ist, können wir nun sagen: Ja, klar. Haben wir. Und was für eine!

Nach einem Besuch von unserer Chefin Jenny in der Wildkaffee Rösterei in Garmisch-Patenkirchen fand sie die dort angebotenen „Raw Patisserie“-Teilchen von Épique (Instagram: @epiqueraw) so lecker, dass wir sie ein paar Monate später nun auch bei uns in der Südstadt anbieten. Und zwar in gleich fünf verschiedenen Sorten: Peanut-Choc, Coconut-Choc, Lavendar-Blueberry, Carrot-Lime und Poppy-Lime.

Vor allem die Vielzahl an unterschiedlichen Sorten und die spritzigen Farben sorgen für viel Aufsehen. Und auch diejenigen, die sonst auf den Mohnkuchen oder den Cookie schwören, müssen sicherlich nach dem ersten Biss gestehen, dass die kleinen Teilchen eine köstliche Alternative darstellen. Hier heißt es dann vor allem: Qualität statt Quantität.

Mit Elan ins zweite Van Dyck Jahr in der Südstadt!

Nun ist also schon ein Jahr vergangen. Viel ist passiert – bestimmt ist auch mal etwas schief gelaufen oder hat nicht auf Anhieb geklappt. Schichten waren anstrengend oder es war ab und zu einmal nicht so viel los. Und trotzdem: Gerade in dieser Zeit, in der die Arbeitswelt geprägt ist von Homeoffice und Kurzarbeit, kann ich immer noch behaupten: „Yes, hier zu arbeiten ist nice“! Neue Aktionen sind in Planung für das nächste Jahr und natürlich seid Ihr wieder ein großer Teil davon. Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf das nächste Jahr Van Dyck in der Südstadt und hoffe wir sehen uns dann in unserer Espressobar – oder spätestens wenn es heißt m(ein) zweites Jahr in der Südstadt.

Dieser Beitrag wurde verfasst von:
Felix Engels – Barista im Van Dyck