Die Modbar – unter und über der Theke einfach überragend.

Kurz vor Weihnachten war ich auf einem Wochenmarkt im Norden von Köln und holte mir bei einem Kaffeemobil einen Flat White. Der Barista und ich kamen ins Gespräch. Ziemlich schnell fragte er, ob ich auch in dem Bereich arbeiten würde. Ich erzählte ihm also, dass ich als Barista im Van Dyck arbeite und er spitzte seine Ohren. Darauf sagte er, dass er erst vor ein paar Wochen in unserer Espressobar auf der Severinstraße gewesen sei, weil er neugierig war auf das „ziemlich coole Teil, das wir dort stehen hätten.“ Ich wusste natürlich sofort, was er meinte: Unsere Modbar. Und ich konnte nur nickend erwidern: „Ja, das Teil ist wirklich zieeemlich schnieke und macht richtig Laune.“

Völlig gleich, ob man sich mit Siebträgermaschinen auskennt oder nicht, ob man Hobby-Barista, Profi oder einfach Kaffeeliebhaber ist – betritt man das Van Dyck in der Severinstraße fällt vielen direkt auf: Hier ist etwas anders als in den meisten Cafés.

Normalerweise, wenn man einen Cappuccino bestellt, bekommt der Gast von dem Prozess der Zubereitung kaum etwas mit, da ihm der Blick oftmals durch eine wuchtige Siebträgermaschine verwehrt wird. Dabei gibt es doch kaum etwas Schöneres, als den gleichmäßigen, fast honigartigen Fluss eines perfekten Espressos zu beobachten, oder? Die Lösung lieg auf unserer Theke: Die Modbar!

Die Idee.

Die Entwickler der Modbar tüftelten – gemeinsam mit dem weltweit angesehenen italienischen Hersteller professioneller Siebträgermaschinen La Marzocco – an einer Idee, wie sie dem Gast das Erlebnis der Zubereitung seines Espressos noch näher bringen konnten.

So entstand ein „undercounter“-System, bei dem die Technik unter der Theke verbaut wird. Man muss zweimal hinschauen, um zu erkennen, dass die eleganten, zapfhahnähnlichen Edelstahl-Säulen, die aus der Theke herausragen, Brühgruppen sind. Durch die minimalistischen Säulen gibt es kaum noch eine Trennung zwischen dem Gast und dem Barista. Der Kontakt zwischen ihnen ist zwangsläufig enger, die Begegnung persönlicher.

Die Technik.

Oft fragen uns unsere Gäste in der Severinstraße: „Wo versteckt sich denn die Technik?“. Hier die Antwort: Die gesamte Technik versteckt sich ganz bescheiden unter der Theke, dabei sieht diese nicht im Ansatz so aus, als müsste sie etwas kaschieren. Oberhalb findet man lediglich die Brühgruppen, die dem Gast den direkten Blick auf den Extraktionsprozess seines Espressos erlauben.

Neben den äußeren, offensichtlichen Werten und der Schönheit dieses Schätzchens – einem eleganten, offenen und minimalistischem Thekenbild – besticht die Modbar auch und vor allem mit ihren inneren Werten. Siebträger-Pros wissen: La Marzocco hat mit der Linea PB und der Linea Mini, Espressomaschinen entwickelt, die für absolute Verlässlichkeit, Performance und Temperaturstabilität stehen.

Neben den zwei Brühgruppen gibt es noch das „Steam System“. Dabei handelt es sich um eine doppelwandige Dampflanze, mit der die Milch aufgeschäumt wird. Faszinierend ist, dass die Lanze von außen nicht heiß wird und der/die Barista sie somit perfekt justieren kann, ohne sich dabei die Finger zu verbrennen. (Für uns Baristi übrigens eine absolute Bereicherung, da jeder von uns sich schon an einer Dampflanze verbrannt hat.)

Die Arbeit an der Modbar.

Neben dem eleganten Design, bereitet die Arbeit an der Modbar enorme Freude – von der Einfachheit der Programmierung, über die sanfte Bedienung der Hebel bis zur Reinigung. Das undercounter-System ist von außen betrachtet an Minimalismus kaum zu übertreffen – das ist keineswegs despektierlich gemeint, denn wie Friedrich Schiller einmal sagte: „Einfachheit ist das Resultat der Reife.“ Mit der Modbar stehen Gast und Barista an einer Espressomaschine, die das Resultat jahrelanger Arbeit kluger Köpfe ist, die es geschafft haben, ein komplexes System nach außen simpel erscheinen und bedienen zu lassen.

Bislang dürfen wir sogar stolz behaupten, dass wir das einzige Café in NRW sind, das mit einer Modbar arbeitet. Für die nächste Modbar muss man mindestens bis nach Hannover fahren. Aber no need: Wer Lust hat sich von unserer Begeisterung für das schnieke Teil zu überzeugen, sollte uns unbedingt auf der Severinstraße besuchen. Wir freuen uns auf euch!

Dieser Beitrag wurde verfasst von:
Cora Dahle