Die Art der Aufbereitung ist nicht zu unterschätzen wenn es um den letztendlichen Geschmack des gebrühten Kaffees geht. Die große Rolle spielt hier der Zucker im Fruchtfleisch. Umso länger die Kaffeebohnen in Kontakt bleiben mit der Pulp, desto mehr Fruchtzucker können sie aufnehmen.
Bei der trockenen Aufbereitung wird also das Maximum an Süße aus dem Fruchtfleisch auf die Bohne übertragen. Neben der Süße kriegen die Kaffeebohnen auch sehr prägnante Fermentationsnoten im Aroma. Das macht Naturals sehr besonders im Geschmack und ist für Viele ein neues Erlebnis. Und das, obwohl die trockene Aufbereitung die älteste Methode ist? Ja, denn es braucht eine schonende Röstung, bei der die Süße und Fermentationsnoten herausgestellt werden können. Zu dunkel oder heiß geröstet, bleibt wenig von diesem sehr besonderen Charakter der Naturals übrig. Mit viel Sorgfalt geröstet sind sie aber besonders süß und eher breit im Geschmack.
Gewaschene Kaffees glänzen hingegen eher mit klaren, (oftmals) säurebetonten Geschmacksprofilen. Beim Rösten lassen sich spannende Kompositionen herausarbeiten, bei denen sich fruchtige Säuren, Süße und Körper die Balance halten sollen. Oft sind gewaschene Kaffees teurer und etwas besser sortiert. Was sich durch den aufwendigen und nicht grade günstigen Einsatz von Wasser ergibt. Gibt man sich der Aufgabe hin das beste aus gewaschenen Kaffeebohnen herauszuholen, wird man oftmals durch einen facettenreichen und spritzigen Geschmack belohnt.
Natürlich findet Ihr diesen schönen Gegensatz von Washed und Naturals auch in unserem Van Dyck Sortiment vertreten. Besonders zu nennen sind hier unsere Blends, wo wir beide Aufbereitungsmethoden aufeinander treffen lassen. Die Bohnen werden separat geröstet, damit wir den Bedürfnissen der jeweiligen Sorte gerecht werden können und anschließend gemischt. Von dem geschmackliche Ergebnis könnt ihr Euch bei unserer Espressoröstung Blackbird und unserer Omniröstung Champagne Supernova (eine Röstung die sowohl für die Espressozubereitung, als auch Filterzubereitung eignet) überzeugen.
Beim Blackbird treffen die süßen und breiten Noten unseres natural Arabica aus Uganda auf die würzig-fruchtigen Aromen des washed Arabica aus Äthiopien. Geschmacklich: Ausgeprägte Süße, die an Karamell erinnert und fruchtig, spritzige Säuren mit Noten von grünem Apfel.
Der Champagne Supernova kann als Omniroast in ganz viele verschiedene Richtungen gehen, je nachdem ob er als Espresso oder Filterkaffee zubereitet wird. Die Mischung besteht aus washed Arabica aus Guatemala und natural aufbereiteten Arabica aus Uganda. Im Filterkaffee dominiert der breite Körper, der sich durch den Natural ergibt, der an Kakaobohne erinnert und als Espresso setzen sich die feinen Säuren und nussigen Noten des gewaschenen Arabica durch. Die Süße des Natural komplementiert aber auch hier den Geschmack.
Für all diejenigen, die das Thema Fermentation und Süße reizt und die einen puren Natural probieren möchten, sollten sich nicht scheuen zu unserer Filterröstung Ankole Sweet zu greifen. Schon im Geruch hat diese Röstung dominante Noten von (über)reifen Früchten und beeindruckt durch Breite und Süße in der Tasse.
Sowohl für Diejenigen, die eine für sich klare Vorstellung davon haben was sie in ihrem Kaffee suchen, als auch für alle Neugierigen, lohnt es sich nach der Aufbereitung der Kaffees zu fragen. Das Wissen um die Aufbereitung und die damit einhergehenden Betonungen im Geschmack erleichtern die Entscheidung beim Griff in das Kaffeeregal enorm.
Ob natural, washed, semi-washed oder anerob, dieses Feld ist stark im Wandel und die Produzierenden experimentieren mit immer neuen Methoden. Für alle Kaffeeliebhaber:innen bleibt es also spannend!