Hier also ein paar Tipps, die euch dabei helfen das Beste aus dem Vollautomaten herauszukitzeln:
- Traut Euch den Mahlgrad anzupassen
Meistens ist der Mahlgrad zu grob eingestellt. Das Ergebnis ist, dass das gewünschte Getränk viel zu schnell raus schießt und verwässert schmeckt. Die meisten Maschinen geben Euch die Möglichkeit den Mahlgrad zu verstellen. Traut Euch! Ihr werdet mit einem viel aromatischeren Espresso belohnt. Es muss aber darauf geachtet werden, dass der Mahlgrad nur bei laufendem Mahlwerk verstellt wird, da sonst das Risiko besteht, dass sich das Mahlwerk verkanntet. Wählt also gerne die Taste für den doppelten Espresso und sobald sich das Mahlwerk in Gang setzt, könnt ihr in kleinen Schritten feiner gehen. Keine großen Sprünge auf einmal, lieber nach und nach in kleinen Schritten anpassen und den Schwund hin nehmen. Dadurch kommt Ihr bei den aller meisten Maschinen auf eine Extraktionszeit von bis zu 20 Sekunden. Die Crema des Espresso wird deutlich besser und kriegt vielleicht sogar eine feine Maserung. Geschmacklich könnt ihr Euch damit an das Niveau einer Siebtägermaschine annähern.
Für mich gibt es kaum was schlimmeres als einen verwässerten Espresso. Ich weiß, einige lieben ihren Lungo, aber wenn Ihr wie Ich auf einen runden und doch facettenreichen Geschmack setzt, dann muss die „Brew Ratio“ stimmen und das heißt oft: Die Wassermenge sollte runtergeschraubt werden. Meistens kommt man durch eine Tastenkombination zu dieser Einstellung oder hat einen Vollautomat mit Display und Menüfunktion und kann sich zur Einstellung der Wassermenge durchklicken. Am Ende sollten bei einem doppelten Espresso 60 ml (im Volumen, mit Crema) in eurer Tasse landen. Bei dieser Einstellung sind Espresso Shotgläser sehr hilfreich. Durch die Eichung lässt sich ganz entspannt erkennen wann ihr die Richtige Füllmenge erreicht habt.
- Alte Reste machen es ungenießbar
Auch wenn der Vollautomat die schnelle Alternative zur Siebträgermaschine sein kann, die Reinigung verdient genauso viel, wenn nicht sogar mehr, Aufmerksamkeit. Dadurch, dass es sich hier um ein geschlossenes System handelt, haben Schimmel und Bakterien ein leichtes Spiel, wenn man bei der Reinigung nicht hinterher ist. Es gibt Hersteller, die es einem erleichtern das Gerät sauber zu halten, indem sie den Zugang zu den einzelnen Elementen ermöglichen. Zum Beispiel lässt sich manchmal die Brühgruppe herausnehmen oder es ist ein externer Tank für die Milch vorhanden. Grade beim Thema Milch muss man aufpassen, denn das kann wirklich schnell eklig werden! Einige Maschinen sind fast komplett verbaut. Das ist schade und aufwendig für den Bediener. In dem Fall muss man sich auf das Reinigungsprogramm verlassen und regelmäßig durchführen.
Dieses Thema sollte ganz besonders schwer ins Gewicht fallen, wenn man mit dem Gedanken spielt sich einen Vollautomaten anzuschaffen.
- Der Vollautomat kann nicht zaubern
Wenn man möchte, dass der Kaffee ein wahrer Genuss wird, muss die Maschine mit leckeren Bohnen gefüttert werden. Beim Kaffeekauf zu sparen und darauf zu setzen, dass der Vollautomat trotzdem was leckeres zaubert, wird nicht funktionieren. Deshalb gilt es die richtige Bohne für den eigenen Geschmack zu finden. Mit sehr öligen und „verbrannten“ Kaffees tut Ihr Euch keinen Gefallen. Der Vollautomat wird dann nur noch pflegeintensiver in der Reinigung und der Kaffee schmeckt langweilig und bitter. Der richtige Genuss fängt also bei der Bohne an. Wir helfen Euch gerne weiter wenn Ihr Euch durch unser Sortiment probieren möchtet, um herauszufinden was am Besten zu Euch passt!
Wenn man die Tipps beherzigt und sich zu Beginn etwas mit seinem Gerät auseinandersetzt, kann der Vollautomat ein zuverlässiger und unkomplizierter Partner in der Kaffeezubereitung sein. Verlasst Euch nicht auf die Werkseinstellungen des Herstellers und bedenkt, dass die Einstellungen angepasst werden müssen, wenn Ihr zwischen verschiedenen Bohnen wechselst. Der Vollautomat ist definitiv die bessere Alternative zu Kapsel- oder Padmaschinen und auch wenn die Königsdisziplin die Zubereitung mit der Siebträgermaschine bleibt, so kann ein gut eingestellter Vollautomat das Leben erleichtern, ohne das der Genuss hinten anstehen muss.